Wir alle leben in einer Wegwerfgesellschaft und fügen unserem Planeten durch unser Verhalten Schaden und „Schmerzen“ zu. Doch die Fakten sprechen für sich. Es leben ca. 7,32 Millionen Menschen auf der Welt, die insgesamt 18 Millionen Tonnen Nahrungsmittel im Jahr wegwerfen, von denen 10 Millionen vermeidbar wären.
Die Ursachen dafür liegen darin, dass
- die Einkaufsplanung von Haushalten und anderen finalen Konsumenten mangelhaft ist,
- Lebensmittel beim Endverbraucher nicht ordnungsgemäß gelagert werden,
- Zubereitungstechniken, wie z.B. das Schälen und Putzen von Gemüse, nicht vermieden werden können,
- Mindesthaltbarkeitsangaben oft falsch verstanden werden
- Essensreste in Gastronomie und Haushalten nicht wiederverwendet werden (können)
Von den 7,32 Millionen Menschen bin ich einer, der in einer Großstadt, in einer 5-köpfigen Patchworkfamilie lebt. Unser Kühlschrank ist immer kunterbunt gefüllt, da jeder etwas anderes gerne isst. Auch wir kaufen ganz normal im Supermarkt ein, wie andere Familien auch. Aber hin und wieder besteht der Inhalt unseres Kühlschranks auch aus „geretteten“ Lebensmitteln. Das sind Lebensmittel, welche meine Familie über Foodsharing bekommt. Es handelt sich um Nahrungsmittel von Supermärkten, bei denen am nächsten Tag das MHD abläuft, aber auch Obst und Gemüse mit optischen Mäkeln. All diese Lebensmittel sind noch genießbar und halten sich trotz Überschreitung des MHD noch einige Tage. Jeder hat die Möglichkeit ein „Foodretter“ zu sein, indem er eine Anmeldung über „https://foodsharing.de/“ tätigt. Alleine in München und Umgebung gibt es viele Optionen. Ich finde es wichtig, dass jeder auf sein eigenes Wegwerfverhalten achtet und dieses optimiert. Daher sollte jeder im Kopf haben, „dass Lebensmittel uns am Leben halten, daher sollten wir auch respektvoll mit ihnen umgehen“.
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Persönliche Erfahrung:
Eine meiner wichtigsten und intensivsten Erfahrungen diesbezüglich, konnte ich vor ca. vier Jahren machen. Meine Mutter rief abends an und meinte, ich solle schnell zur Haustüre kommen, da sie das ganze Auto voll hatte mit Kisten und Wäschekörben voll Brot und Semmeln. Sie wurde von ihrer Freundin, die auch aktiv Foodsharing betreibt, informiert, dass in München eine Brotbackmaschinenmesse sei. Die dort produzierten Lebensmittel würden weggeschmissen und „Foodretter“ dürften gerne Lebensmittel abholen. So verbrachten wir den Abend damit, in unserem Mehrfamilienhaus das frisch gebackene Brot an die Nachbarn zu verteilen. Alles was wir nicht essen konnten, haben wir getrocknet und so die Pferde bei uns im Stall glücklich gemacht.
Quellen:
http://mobil.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Studie_Das_grosse_Wegschmeissen.pdf